LM-2008 | ЛМ-2008

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Die jüngste Wagengeneration sind diese niederflurigen Vierachser. Bisher sind 18 dieser Fahrzeuge im Einsatz.

LM-99 | ЛМ-99

Sie haben den LM-68M längst den Rang abgelaufen. Von den verschiedenen LM-99 sind heute mehr als 190 Stück im Einsatz.

LM-68М | ЛМ-68M

Nach mehr als 35 Jahren im Einsatz ist dieser Typ selten geworden. Nurmehr knapp 120 Wagen  sind heute noch vorhanden.

LWS-2005 | ЛВС-2005

Der LWS-2005 ist der erste Gelenkwagen in St. Petersburg, der einen Niederfluranteil besitzt. Elf Stück sind derzeit vorhanden.

LWS-97 | ЛВС-97

Die Produktion der LWS-97 ist inzwischen eingestellt. Immerhin 45 Fahrzeuge sind in Petersburg verblieben.

LWS-86 | ЛВС-86

Gelenkwagen gibt es in Russland selten. In Petersburg bilden sie die Mehrheit der Fahrzeuge. Mehr als 400 LWS-86 sind im Einsatz.

Andere Städte | в других городах

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Petersburger Wagen sind auch in anderen Städten Russland unterwegs. Hier findest Du eine kleine Auswahl.

Vielfalt auf Schienen

Der Wagenpark der St. Petersburger Straßenbahn

Sankt-Petersburg stellt mit seiner hauseigenen Waggonfabrik (PTMS - Peterburgskij tramwajny- mechanitscheskij savod - Petersburger straßenbahn-mechanische Werke) ein Unikum nicht nur bei den russischen Straßenbahnbetrieben dar. Seit der Betriebsaufnahme des Werkes 1934,  werden fast alle beschafften Trieb-, Bei- und Arbeitswagen beim PTMS eingekauft.

Die Leningrader / Petersburger Straßenbahn war damit immer unabhängig von Lieferungen der anderen Waggonbaufirmen. Nur wenige Wagen anderer Hersteller kamen in der 95jährigen Geschichte der Sankt-Petersburger Straßenbahn zum Einsatz, so die Fahrzeuge die vor 1934 beschafft wurden und die 212 Wagen vom Typ KTM-5, welche von 1982 bis 1984 aus Ust-Kataw geliefert wurden.

In den letzten Jahren hat es im recht vielfältigen Wagenpark erhebliche Veränderungen gegeben. Heute sind noch rund 800 Fahrzeuge im Einsatz. Die größte Gruppe stellen die LWS-86 dar, von denen etwas mehr als 400 Wagen vorhanden sind. Inzwischen sind die verschiedenen Modifikationen der LM-99 die zweitgrößte Gruppe. Die seit 1999 produzierten Wagen (ca. 190 Stück) haben die KTM-5 komplett und auch die meisten LM-68M verdrängt. Weiterhin eingesetzt werden Wagen der Typen LWS-97 und die niederflurigen LWS-2005 und LWS-2008. Nicht mehr im Einsatz sind der LWS-89 und der LWS-93. Seit 2006 sind mehr als 400 Wagen ersatzlos verschrottet worden und Traktionen sind selten geworden.

Zweifelhafte Qualität

Während die Produkte der Straßenbahnfabrik in Leningrad zwar nicht immer auf dem letzten Stand der Technik waren, so galten sie doch als sehr robust. Noch bis in die ersten Jahre unseres Jahrtausends standen Dutzende Wagen aus den 20er Jahren als Arbeitswagen im Einsatz und ein Blick in den Museumswagenpark macht die Unterschiede deutlich, die es vor allem in der Verarbeitung gibt. Schon die LM-68M hingen ihren Kollegen in Osteuropa weit hinterher. Während CKD in Prag mit dem KT4D experimentierte, haben diese Wagen noch nicht einmal eine Heizung. Zwischen dem Schließen einer Falttür eines Tatrawagens und dem ungebremsten Zuknallen der “Bretter” eines LM-68M liegen Welten. Als katastrophal ist allerdings zu bezeichnen, was die Fabrik in den letzten Jahren produzierte. Die Qualität der LM-99 ist derart schrecklich, dass zahlreiche Betriebe von einem Kauf Abstand genommen haben oder aus den Verträgen wieder ausgestiegen sind. Einzig St. Ptersburg muss die Wagen wohl aus poltischem Kalkül abnehmen. Die Fabrik krankt noch immer an den Problemen, die heute charakteristisch sind für die ganze russische Wirtschaft. Die Qualität der Zulieferungen ist bereits so schlecht, dass auch das Endprodukt nicht besser sein kann. Noch immer wird in alten Werkhallen produziert, an Maschinen, die schon die Wagen der 70er Jahre gebaut haben. Hinter der Plastefassade der neuen Tramwagen steckt noch immer Technik aus den 70er und 80er Jahren - ja noch schlimmer, die LM-99 können noch nicht einmal gekuppelt werden. Bleibt zu hoffen, dass die LWS-2005 sich als besser erweisen.

Zum Nummernschema in St. Petersburg

Bis zum Jahre 1983 unterschied sich die Nummerierung nach den einzelnen eingesetzten Modellen. Alle zweiachsigen Triebwagen wurden mit vierstelligen Ziffern und einer „1“ bzw. „2“ bezeichnet. Die dazugehörigen Beiwagen behielten lange Zeit ihre zwei- bzw. dreistelligen Wagennummern. Die 450 seit 1933 gebauten Wagen, LM-33/LP/33 wurden mit einer vierstelligen Wagennummer, die mit einer „4“ begann, durchgenummert. Dabei wurden erstmals Triebwagen mit einer geraden Zahl und die Beiwagen mit einer ungeraden bezeichnet. Die LM-47/LP-47 erhielten ebenfalls vierstellige Wagennummern, die jeweils mit den Ziffern „35“ begannen. Das Nachfolgemodell, die ab 1949 eingesetzten LM-49/LP-49, erhielten Nummern, die mit einer „3“ begannen. Mit einer „5“ am Anfang wurden alle Wagen des Typs LM-57 bezeichnet. Der letzte produzierte Wagen dieses Typs erhielt die Nummer 5210 (LM-67).

Alle ab 1968 produzierten Wagen (LM-68) bekamen vierstellige Wagennummern mit einer „6“ beginnend angeschrieben. Erstmals über zwei Nummernblöcke verteilt wurden die Wagen des Typs LM-68M. Sie erhielten Nummern im Bereich 7000 und 8000. Eine Ausnahme in der vierstelligen Nummerierung bildeten die Wagen des Typs LWS-66, von denen ganze vier produziert wurden. Sie erhielten die Nummern 001 - 004. Erst später - nach Übergabe an das Depot Nr. 1 - wurde ihren Wagennummern eine „1“ vorangestellt. Die Vielzahl der inzwischen eingesetzten Wagentypen führte ab 1. November 1990 zu einer Umstellung zu dem bis heute gültigen Nummernschema. Dabei bezeichnet die erste Ziffer der Wagennummer das Heimatdepot ( 1XXX ist gleich Wagen des Depots Nr.1 usw.), die zweite den Wagentyp (nicht konsequent) und die beiden letzten Ziffern die eigentliche Wagennummer.

Zwar wird auch im Bereich der Arbeitswagen ein einheitliches Nummernschema angestrebt, hat sich aber bis heute nicht durchsetzten können.

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