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Wagen vom Typ KTM-5 | Вагоны КТМ-5

Die KTM-5 waren in den letzten Jahren die einzigen Wagen in St. Petersburg, die nicht von der heimischen Waggonfabrik gebaut wurden. Solche Fahrzeuge sind in 87 Städten der ehemaligen Sowjetunion eingesetzt und das Werk in Ust-Kataw lieferte damit die größte jemals in der SU gebaute Serie. Über 14400 Wagen wurden von 1969 bis 1992 gebaut. Besonders charakteristisch sind die breiten Schiebetüren und die spartanische Bauweise.

Im Jahre 1965 wurden die ersten Waggons des  Typs KTM-5 von der Kirow-Waggonfabrik in Ust-Kataw gebaut. Vom äußeren Erscheinungsbild waren sie den Petersburger Wagen des Typs LM-57 sehr ähnlich. Aber auch eine Ähnlichkeit mit den Tatra-Wagen dieser Zeit lässt sich nicht verleugnen. Insgesamt wurden zwei Prototypen hergestellt, die in unter anderem in Tscheljabinsk getestet werden. Über das weitere Schicksal dieser Wagen ist bisher leider nichts bekannt.

Nach der Erprobung der Prototypen begann man in der Fabrik einen völlig neuen Wagenkasten zu entwickeln. Auch dieser Prototyp erhielt die Bezeichnung KTM-5 allerdings mit dem Zusatz "M", der wahrscheinlich für "modifikacija" steht. Auch wurden diese Wagen als "URAL" bezeichnet. Dieser neue Wagentyp hatte überhaupt keine Ähnlichkeit mit einem Wagen dieser Zeit. Die Wagen haben Ausmaße, die die der damaligen Tatra-Wagen und auch der russischen Wagen weit übertraf. Besonders auffällig sind die riesigen Panoramafenster mit Aluminiumrahmen und natürlich die drei großen Schiebetüren, die von Kettensägenmotoren aufgezogen werden. Der gesamte Wagen ist sehr einfach eingerichtet. Über vier hohe Stufen gelangt der Fahrgast in den Innenraum, der mit gepolsterten Kunstledersitzen ausgestattet ist. Zwei Leuchtbänder ziehen sich parallel durch den gesamten Fahrgastraum und machen den Eindruck von Leuchtstoffröhren erleuchtet zu sein. In Wirklichkeit verbergen sich hinter der Verkleidung aber gewöhnliche Glühbirnen. Der Fahrer hat eine eigene, wenn auch recht enge Kabine, die durch den Fahrgastraum zu betreten ist. Die Kabine zeichnet sich ebenfalls durch sehr spärliche Ausstattung aus.

Die KTM-5M brachten es ebenfalls nie zur Serienreife. Nachdem man etliche Konstruktionsmängel ausgebessert hatte gelangte die erneute Modifikation mit der Bezeichnung KTM-5M2 dann zur Auslieferung. Im Jahre 1971 wurde dann die dritte Modifizierung dieses Wagentyps vorgenommen und mit dem KTM-5M3 begann eine Serienproduktion, wie sie die Welt niemals vorher und danach auch nicht wieder gesehen hatte! Mehr als 14.400 Wagen dieses Typs wurden in der Waggonfabrik in Ust-Kataw von 1971 bis zum Ende der Produktion im Jahre 1992 hergestellt. Selbst der Tatra-Typ T3 der in den gesamten Ostblock exportiert wurde, erreichte solche Stückzahlen nie! In fast allen Betrieben der ehemaligen UdSSR wurde dieser Standardwagen zum Grundstock des Wagenparks.

Äußerlich unterscheidet sich der KTM-5M3 von seinem Vorgänger (die alle später zu KTM-5M3 umgebaut wurden) nur durch die gesickten Seitenbleche. Innerhalb der Serie gab es nur noch einen kleinen Unterschied. Wagen die zwischen 1971 und 1986 gebaut wurden, hatten einfache runde Begrenzungsleuchten an der Stirnfront, während die später gebauten Wagen mit eckigen und doppelten Leuchten ausgestattet waren.

In den achtziger Jahren führte die Waggonindustrie in der Sowjetunion Ziffern zur Typenkennzeichnung ein. Dabei erhielt der KTM-5M3 die Bezeichnung 71-605, wobei die ersten beiden Nummern darauf hinweisen, daß es sich um einen Straßenbahnwagen handelt. Die 600er Nummern wurden der Waggonfabrik Ust-Kataw zugeteilt, die 5 weist auf das Modell hin.

Von 1982 bis 1984 erhielt Leningrad insgesamt 212 Wagen des Typs KTM-5 von der Waggonfabrik Ust-Kataw für das neue Depot Nr.10 (STTP). Anfangs wurden 47 an das Depot Nr.4 abgegeben, 1986 - 1988 kamen sie aber wieder zurück an das STTP. Im Jahre 2000 begann die schrittweise Außerdienststellung der Wagen dieses Typs in St. Petersburg, wobei natürlich nicht alle Wagen bis dahin überlebt hatten. Der größte Kahlschlag traf diese Wagengattung in den Jahren 2006/07 als knapp 90 Wagen ausgemustert wurden. Heute ist keiner dieser Wagen mehr im Liniendienst anzutreffen und auch die Zahl der Arbeitswagen auf Basis der KTM-5 ist sehr gering.

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KTM-5 Nr. 0943 (198? ex 4732) | Bj. 1983 und KTM-5 0943 (198? ex 4702 | Bj. 1983

Mit dem Zug aus KTM-5M3 0944 und 0943 sind zwei Wagen im Museumsbestand, die zu den meistverbreiteten Wagen überhaupt gehören und in zahlreichen Städten Russland und der ehemaligen Sowjetunion bis heute im Einsatz sind. Mit Baujhar 1983 gehören die beiden Fahrzeuge eher zu den jüngeren Vertretern der Tramgeschichte, doch ihr Erhalt bedeutet vor allem eine Zeugenschaft für den sowjetischen Standardwagenbau. Sie sind die einzigen Museumswagen, die nicht in Petersburg gebaut wurden. 0944 kam bereits 2006 in den Museumsbestand, sein zweiter Triebwagen (beide waren jahrelang gemeinsam im Einsatz) 0943 wurde 2009 übergeben. Während 0944 bereits neu lackiert und fahrtüchtig ist, wartet 0943 noch auf eine Aufarbeitung. Drezeit präsnteiren sich beide Wagen im letzten Einsatzzustand.

0944

0944

KTM-5 im Linieneinsatz | КТМ-5 на линии

Leider gelangen während der Einsatzzeit kaum gute Fotos von den Wagen und als Museumswagen liegt noch kein Bild vor.

 

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